Im Nachgang der Proteste unter dem Motto „Frau, Leben, Freiheit“ im Jahr 2022 unterdrücken die Behörden weiterhin die Rechte auf Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit und gehen weiterhin verstärkt gegen Frauen und Mädchen vor, die sich den diskriminierenden Verschleierungsgesetzen widersetzen. Weiterhin wird die Todesstrafe in vielen Fällen mit fadenscheinigen Begründungen verhängt und vollstreckt.
Einige aktuelle Infos:
- Am 12. Dezember 2025 ist die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi während der Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung für den verstorbenen Menschenrechtsanwalt Chosrow Alikordi festgenommen worden. Sie war seit dem 4. Dezember 2024 zur medizinischen Behandlung aus dem Gefängnis entlassen.
- Der iranische Rapper Toomaj Salehi ist seit Juni 2025 erneut inhaftiert, nachdem er im Dezember 2024 aus der Haft entlassen wurde. Amnesty-Unterstützer*innen weltweit haben sich mit Appellaktionen für seine Freilassung eingesetzt.
- Die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi wurde freigelassen und befindet sich in Deutschland. Weitere Infos:
- Sharifeh Mohammadi: Der Menschenrechtlerin Sharifeh Mohammadi drohte die Hinrichtung, nachdem sie im Juni 2024 in Verbindung mit friedlichen Menschenrechtsaktivitäten vom Revolutionsgericht in Rascht zum Tode verurteilt worden war. Auf Anordnung des Leiters der Justiz wurde das Todesurteil in 30 Jahre Haft umgewandelt. Amnesty International hat sich mit urgent actions und den Briefen gegen das Vergessen für sie eingesetzt.
Unsere Gruppe setzt sich für die Menschenrechte im Iran ein. Näheres finden Sie unter dem Menüpunkt „Aktionen“
Angehörige der „Sittenpolizei“ patrouillieren wieder auf den Straßen, was zu verstärkter Schikane und Gewalt gegen Frauen und Mädchen in der Öffentlichkeit führt.
Die Behörden leugnen weiterhin jegliche Verantwortung für den Tod von Jina Mahsa Amini in Gewahrsam und schikanierten auch ihre Familie.
Tausende Menschen wurden verhört, willkürlich festgenommen, zu Unrecht verfolgt und inhaftiert, weil sie friedlich ihre Menschenrechte wahrgenommen hatten. Verschwindenlassen sowie Folter und andere Misshandlungen sind an der Tagesordnung und kommen systematisch zur Anwendung. Die Todesstrafe wird in vielen Fällen verhängt und vollstreckt. So entfielen auf den Iran im Jahr 2023 fast drei Viertel (853) aller registrierten Hinrichtungen.
Weitere Informationen finden Sie hier: Amnesty-Report 2023/24
