Indien

Demonstration in Indien

Amnesty International berichtet von verschiedenen Menschenrechtsverletzungen in Indien.
So wird besonders die Arbeit von Menschenrechtsverteidiger*innen, Aktivist*innen, Journalist*innen und Kritiker*innen behindert, u.a. durch die Anwendung von Empfehlungen der internationalen Aufsichtsbehörde zur Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung auf die finanziellen Möglichkeiten der Zivilgesellschaft.
Regierungsangehörige, Politiker*innen und Anhänger*innen der Regierungspartei Bharatiya Janata Party (BJP) rufen ungestraft zu Hass und Gewalt gegen religiöse Minderheiten und insbesondere Muslim*innen auf, was zu einem Anstieg von Hassverbrechen führte.
Ausführliche Berichte über die Situation in Indien finden Sie unter (Amnesty Report 2023/2024)

Bhima Koregaon 16
Die 16 Aktivist*innen, die nach einer öffentlichen Kundgebung am 31. Dezember 2017 in Bhima Koregaon bei Pune in Maharashtra verhaftet wurden (auch wenn die meisten von ihnen dort gar nicht anwesend waren), haben seit vielen Jahren für die Verteidigung der Rechte einiger der ärmsten und marginalisierten Gemeinschaften Indiens gearbeitet, darunter Dalits und Adivasis, Indiens indigene Völker.
Die Polizei behauptete zunächst, fünf Aktivist*innen wären in Bhima Koregaon und Pune an gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Dalits und Hindu-Nationalist_innen beteiligt gewesen. In der Folge wurden weitere Aktivist*innen im Zeitraum zwischen Juni 2018 und April 2020 inhaftiert.
Den Aktivist*innen drohen Anklagen nach dem Unlawful Activities Prevention Act (UAPA) und verschiedenen Bestimmungen des indischen Strafgesetzbuchs.
Amnesty International fordert ihre Freilassung, da sie allein wegen der Wahrnehmung ihrer Rechte auf Meinungs- und Vereinigungsfreiheit inhaftiert sind. Amnesty-Gruppen in Zürich, Berlin, Frankfurt (M), New York, Amsterdam, Dundee und Cambridge setzen sich für sie ein.
Während der Haft ist Father Stan Swamy 2021 gestorben.

Im Frühjahr 2024 sind die Menschenrechtsaktivistin Shoma Sen und der Journalist Gautam Navlaka gegen Kaution freigelassen worden. Sie werden den Bhima Koregaon zugerechnet. Amnesty International hat durch die “Briefe gegen das Vergessen” auf ihr Schicksal hingewiesen.

Unsere Gruppe verfolgt das Schicksal der Bhima Koregaon 16 und hat an einigen Aktionen zu ihrer Unterstützung teilgenommen.

Weitere Informationen zu Indien allgemein und zu den Bhima Koregaon 16: (Indien-Koordinationsgruppe der deutschen Sektion)

26. Dezember 2024